Gestorben wird immer

Die Familie Weisgut ist tief zerrüttet. Unausgesprochene Geheimnisse werfen ihre Schatten bis in die Gegenwart. Nun möchte Matriarchin Agnes mit 91 Jahren und unter Anwesenheit aller Familienmitglieder reinen Tisch machen.

Ihre Komplizin dabei soll Enkelin Birte sein, eine toughe Karrierefrau, die allerdings finanziell von ihrer Großmutter abhängig ist und ihr daher den Wunsch erfüllen muss, alle Weisguts zusammenzutrommeln. Kein einfaches Unterfangen, denn Birtes beiden Onkel hassen einander, ihr Bruder ist völlig teilnahmslos, der Vater ein Trinker und die Mutter vor vielen Jahren scheinbar verrückt geworden und vor der eigenen Familie Richtung Osten geflohen.

Agnes führt den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg bestimmt und erfolgreich. „Gestorben wird immer“ ist ihr Motto. Die Geschichte des Familienunternehmens reicht bis in die 30er Jahre zurück. Widerwillig musste die junge Agnes damals ihr geliebtes Stadtleben in Königsberg aufgeben und mit ihren Eltern in die ostpreußische Provinz nach Groß Hubnicken an die Ostsee ziehen. Für Agnes das Ende der Welt. Einzige Ablenkung dort ist Wilhelm Weisgut – etwas grobschlächterisch zwar, aber immerhin Gentleman und für die ein oder andere Ablenkung gut. Vor allem aber ist er linientreuer Nazi. Agnes fällt aus allen Wolken, als ihre Eltern eine Heirat mit ihm arrangieren.

Als der Krieg voranschreitet muss Wilhelm an die Front. Agnes schlägt sich alleine durch und ist nicht allzu traurig über die Abwesenheit ihres Mannes. Sie übernimmt im weisgutschen Steinmetzbetrieb immer mehr das Kommando und entwickelt ein gutes Gespür fürs Geschäft und die richtigen Entscheidungen. Als der Krieg auch Groß Hubnicken erreicht, packt sie ihre Kinder und flüchtet. Trotz widrigster Bedingungen und Schicksalsschlägen: Agnes lässt sich auch jetzt nicht unterkriegen.

Die Kriegsjahre sind kaum vorbei, schon weiß sie die richtigen Fäden zu ziehen und eröffnet in Hamburg einen neuen Steinmetzbetrieb. Für diesen Neuanfang und das Wohl ihrer Kinder trifft Agnes eine weitere schwere Entscheidung ihres Lebens.

Mit 91 Jahren nun möchte Agnes die Geheimnisse der Vergangenheit offenbaren, die die Familie bis in die Gegenwart beeinflussen. Allein das Leben der Enkelin Birte ist voller ungeklärter Fragen: Warum wurde sie von ihrer Mutter verlassen? Wohin ist sie geflüchtet? Warum musste ihre Cousine Astrid sterben? Und wer ist Gregor, der von ihrer sonst so strengen Großmutter so liebevoll behandelt wird?

Ein Familienroman, der tief in die deutsche Geschichte abtaucht und tiefgründig aber mit Augenzwinkern sehr unterhaltsam von den Entscheidungen einer starken Frau und dem Leben mehrerer Generationen erzählt. Eine spannende Geschichte auch über die Abgründe der Kriegsgeneration und darüber, wie Traumata vererbt werden und wie das Gift des Krieges so auch in die nachkommenden Generationen sickert.

Für alle Fans von „Altes Land“ von Dörte Hansen und „Ab heute heiße ich Margo“ von Cora Stephan

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Link zum Verlag| www.geniallokal.de


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