Die Birken wissen’s noch

Das Lesen lieben? Wegen Büchern wie diesem!

Diesen Lesetipp habe ich bei Anna Jeller, einer meiner Lieblingsbuchhandlungen, bekommen, die praktischerweise auf dem täglichen Heimweg liegt. Was natürlich zur Folge hat, dass meine Besuche dort umso öfter stattfinden und ich immer wieder Bücher mit nach Hause trage, die ich eigentlich gar nicht gesucht habe oder kaufen wollte, die sich aber als kleine Schätze entpuppen. Weil es nicht oft genug gesagt werden kann: auch deshalb hat Amazon in meinem (Lese)Leben selbstverständlich keine Chance.

„Die Birken wissen’s noch“ ist jedenfalls ein solcher Schatz – er vereint eine geheimnisvolle Familiensaga mit zwei Liebesgeschichten, er ist wunderbar intensiv geschrieben, manchmal ein bisschen gruselig, es packt einen beim Lesen das Fernweh und er ist durchweg spannend – man kann es kaum erwarten, endlich weiter zu lesen oder liest das Buch gleich in einem Rutsch durch. Und: es geht um Holz! Auf den ersten Blick nicht unbedingt mein Lieblingsthema… Auf den zweiten Blick eine herausragende und wunderbare Eigenheit des Buches, aufgeladen mit vielen anderen Themen wie Sinnlichkeit, Kunst und Tradition. Jede Birke und jeder Nussbaum erscheint nach der Lektüre in einem anderen Licht.

Handlung

Auf einem entlegenen Bergbauernhof im norwegischen Gudbrandstal wächst Edvard mit seinem wortkargen Großvater Sverre auf. An seine Mutter hat er nur eine vage Erinnerung – an einen Duft, ein Gefühl von Wärme, einen blauen Rock. Denn die Eltern sind ums Leben gekommen, als Edvard drei Jahre alt war.

Um ihren Tod wird ein Geheimnis gemacht, und auch um den Ort, an dem sie starben.
Zu diesem Geheimnis gehört auch das Schicksal Einars, des Bruders des Großvaters. Edvard weiß nur, dass er ein Meistertischler war und als junger Mann zur Ausbildung nach Paris ging. Dass er seine Werkstatt mitsamt dem Wald von Flammenbirken zurückließ. Dass für den Großvater ein Sarg geliefert wurde, lange vor dessen Tod – ein Stück Kunsttischlerei, wie es noch nie jemand gesehen hat –, und dass Einar womöglich gar nicht tot ist, wie es der Großvater behauptete.

Als dieser gestorben ist, macht Edvard sich auf die Suche nach dem Geheimnis seiner Familie. Es wird eine lange Reise, an deren Ende er mehr als nur ein Geheimnis kennt.
Die Geschichte einer verzweifelten Suche nach der Mutter, dem Vater, den eigenen Wurzeln – und einer Reise, die Edvard durch fremde Länder führt und dessen Familiengeschichte ein ganzes Jahrhundert umfasst: das Jahrhundert der großen Tragödien. [Verlagstext]

Lars Mytting, Die Birken wissen’s noch, Insel Verlag, 516 Seiten, gebunden, A 25.70 Euro, D 24.95 Euro, ISBN 978-3-458-17673-2.

Suhrkamp/Insel VerlagBuchhandlung Anna Jeller

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