Achtung Ziesel

Ein Bilderbuch aus dem wunderbaren Jungbrunnen Verlag – leichtfüßig vielsagend: eine musikalische Geschichte über die Angst vor dem Fremden, eingeschworene Verhältnisse, deren Aufbrechen und Bereicherung durch Mut.

„Wenn am See die Sonne untergeht, beginnt das Abendkonzert.
Den Auftakt macht die Unke: Uh-Uh-Uh-Uh. Dann kommt der Biber: Bam-Bim-Bim-Bam-Bam. Der Rhythmus liegt ihm im Blut. Frosch, Kröte, Gelse, Fisch, Möwe, Amsel, Kiebitz und Kaulquappen stimmen fröhlich ein. Später, wenn der Nebel einfällt und der Mond aufsteigt, verklingen die letzten Töne und alle gehen zufrieden schlafen.
Eines Abends, mitten im Konzert, schrie plötzlich die Möwe: „Ein Ziesel! Bringt euch in Sicherheit!“
Die Seebewohner starrten auf den Fremdling. Da stellte sich das Ziesel auf die Hinterbeine und richtete sich zu voller Größe auf. Erschrocken sprangen alle ins Wasser, tauchten unter oder flogen weg.
Das Ziesel schaute verdutzt. Aber es kam ab jetzt jeden Abend. Und sobald es sich bedrohlich aufrichtete, flüchteten die Seebewohner.“

Am See herrscht friedliche Ruhe. Jeden Abend findet ein Konzert statt, an dem sich alle Tiere beteiligen. Doch eines Abends schlägt die Möwe Alarm: Sie hat ein Ziesel gesichtet! Die Tiere flüchten, so schnell sie können. Das Ziesel ist hartnäckig und kommt auch an den folgenden Abenden wieder. Die Seebewohner probieren alles Mögliche, um es fernzuhalten, aber nichts hilft. Schließlich tüfteln sie einen Plan aus, um das Ziesel endgültig zu vertreiben. Der misslingt allerdings und während die Seebewohner noch verdattert herumstehen, stellt sich heraus, dass das Ziesel nur im Chor mitsingen möchte. Sein Pfeifen ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber bald will es niemand mehr missen. [Verlag]

***

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert